Honeymoon-Zystitis - Blasenentzündung nach dem Sex

Bei der Honeymoon-Zystitis handelt es sich um eine unkomplizierte Blasenentzündung. Der englische Begriff „Honeymoon“ bedeutet Flitterwochen. Der Begriff „Honeymoon-Zystitis“ (Flitterwochen-Blasenentzündung) beschreibt das Auftreten einer Zystitis bei sexuell aktiven Frauen nach dem Geschlechtsverkehr. Auch Frauen, die nach längerer Pause wieder Sex haben, sind oft von ihr betroffen.

Inhaltsverzeichnis

Wie kommt es zur Honeymoon-Zystitis?

Blasenentzündungen werden häufig durch Geschlechtsverkehr ausgelöst. Der Grund dafür ist, dass es beim Sex zur Übertragung der eigenen Darmbakterien vom Darmausgang Richtung Genitalbereich und auch der Harnröhre kommen kann. Begriffe wie Honeymoon-Syndrom oder Flitterwochen-Blasenentzündung beschreiben dabei aber nur den Zusammenhang zwischen Sex und der Entzündung, es handelt sich dabei aber um eine klassische Zystitis.

Ein gereizter Intimbereich ist anfälliger für schädliche Bakterien
Bei häufigem Geschlechtsverkehr kann das Risiko für eine Entzündung im Bereich der Harnwege zunehmen. Das liegt daran, dass durch die Reizung des Intimbereichs die Schutzbarriere der Schleimhaut reduziert wird und sich die Bakterien so leichter einnisten und vermehren können. Auch manche Verhütungsmittel wie z. B. Diaphragmen und Spermizide können den Harntrakt zusätzlich reizen und so das Eindringen von Erregern begünstigen. Manchmal kann es hier helfen, sich bei dem behandelnden Gynäkologen über alternative Verhütungsmethoden zu informieren.

Das Scheidenmilieu als natürliche Schutzbarriere
Die Vaginalflora, auch Scheidenmilieu genannt, spielt eine wichtige Rolle in der körpereigenen Abwehr von Erregern. Die „guten“ Bakterien (z. B. Milchsäurebakterien) sorgen für ein leicht saures Milieu im Intimbereich, wodurch sich die meisten krankheitserregenden Bakterien nicht so leicht vermehren können. Die Verwendung von parfümierten Pflege- und Reinigungsprodukten im Intimbereich kann dieses Milieu negativ beeinflussen.

Warum treten Harnwegsinfektionen häufig bei einem neuen Partner auf?

Der Grund dafür ist, dass sich der Urogenitaltrakt der Frau erstmal an die neuen, bisher unbekannten Bakterien des Mannes gewöhnen muss. Wie auch im Intimbereich der Frau, gibt es beim Mann „gute“ Bakterien, die ein Teil der natürlichen Schutzbarriere sind. Mit der Zeit spielt sich das eigene Immunsystem in der Regel aber auf die neuen Mikroorganismen des Partners ein und auch die Symptome lassen nach.

Neben diesen zumeist ungefährlichen Bakterien, kann ein neuer Partner jedoch manchmal auch krankheitserregende Bakterien übertragen. So können zum Beispiel bei einer chronischen Prostataentzündung die Erreger vom Mann auf die Frau übertragen werden und dort eine Harnwegsinfektion auslösen. Auch manche Geschlechtskrankheiten können zu ähnlichen Symptomen wie bei einer Harnwegsinfektion führen, insgesamt ist die Ansteckung über den Partner aber eher selten die Ursache einer unkomplizierten Zystitis.

Behandlung - Was hilft bei einer Honeymoon-Zystitis?

Da es sich bei der Flitterwochenkrankheit um eine akute Zystitis handelt, ist auch die Therapie die gleiche. Dabei gibt es je nach Schweregrad und Ursache der Entzündung verschiedene Möglichkeiten. In den meisten Fällen ist bei einer akuten, unkomplizierten Harnwegsinfektion keine Antibiotika-Therapie notwendig. Hier haben sich vor allem pflanzliche Arzneimittel, wie z.B. Canephron® forte als wirksam und gleichzeitig nebenwirkungsarm erwiesen.

Einige Hausmittel haben sich als ebenso als wirksame Unterstützung während der Heilungsphase bewährt. Dazu gehört vor allem das ausreichende Trinken, um Harnwege und Blase regelmäßig durchzuspülen und so die Vermehrung der Bakterien zu verhindern.

Daneben gibt es aber auch noch viele weitere nützliche Hausmittel, die Sie hier finden: Hausmittel gegen Blasenentzündung

In einigen Fällen kann die zusätzliche Gabe von Schmerzmitteln oder krampflösenden Medikamenten sinnvoll sein und manchmal kann auch ein Antibiose erforderlich sein.
Wann welche Behandlungsoption sinnvoll ist, kann Ihnen Ihr behandelnder Arzt mitteilen.

Maßnahmen zur Vorbeugung

Häufige Blasenentzündungen nach Geschlechtsverkehr: Heißt das, dass Betroffene nun auf Sex verzichten müssen?

Nein, manche Frauen sind anfälliger für Harnwegsinfekte, andere weniger. Das bedeutet aber nicht, dass Betroffene deshalb ganz auf Sex verzichten müssen. Es ist richtig, dass häufiger Geschlechtsverkehr (vor allem mit unterschiedlichen Partnern) das Auftreten von Harnwegsinfektionen begünstigen kann, allerdings gibt es auch einige Dinge, die beachtet werden können, um das Risiko trotzdem zu reduzieren und einer Harnwegsinfektion vorzubeugen.

Was kann man vorbeugend gegen Blasenentzündungen nach dem Sex tun?

Eine einfache und sehr effektive Maßnahme gegen Blasenentzündungen ist das Wasserlassen nach dem Geschlechtsverkehr. Dadurch werden mögliche Erreger, die in die Harnröhre gelangt sind, direkt wieder ausgespült und können sich so gar nicht erst vermehren. Das gilt übrigens auch generell. Frauen, die zu Harnwegsinfekten neigen, wird empfohlen, auf eine ausreichende Trinkmenge (am besten etwa 2 Liter über den Tag verteilt) zu achten, damit die Blase und die Harnwege regelmäßig durchgespült werden.

Entzündungen im Bereich der Harnwege und Blase vorbeugen

Der zweite wichtige Punkt in der Vorbeugung einer Flitterwochenkrankheit ist das Thema Reizung im Intimbereich. Diese kann zum einen durch den Geschlechtsverkehr selbst kommen, kann aber durch andere Faktoren zusätzlich begünstigt werden. Beispielsweise reizen stark parfümierte Pflegeprodukte, spezielle Verhütungsmittel (Diaphragmen und Spermizide) und auch eine übermäßige Intimhygiene die empfindliche Schleimhaut zusätzlich und machen diese so anfälliger für das Eindringen von schädlichen Bakterien.

Deshalb sollten anfälligere Frauen am besten nur duftfreie und speziell für den Intimbereich entwickelte Pflegeprodukte verwenden. Diese haben einen niedrigeren pH-Wert als Produkte für die normale Haut und greifen deshalb nicht in das schützende Scheidenmilieu ein. Wenn Betroffene Diaphragmen oder Spermizide zur Verhütung verwenden, sollte ein Wechsel auf eine andere Verhütungsmethode erwogen werden.